Hua Hin und die aktuelle Situation

Patienten auf den Heimweg
Situation in Hua Hin - Keep the Moment

Aktuelle News zu den Bombenanschlägen im August

Freitag den 19.08.2016, sind die letzten vom Bombenanschlag betroffenen Patienten aus unserer stationaeren Behandlung entlassen worden und zum Flughafen Suvarnabhumi gefahren worden. Von dort traten 2 italienische Gäste die Heimreise nach Mailand an und eine österreichische Patientin flog, begleitet von ihrer Schwester, über Frankfurt zurück nach Graz.

Die 17 jährige Patientin aus dem Saarland, die wir in das Hua Hin General Hospital verlegt hatten, flog bereits am Donnerstag mit Ihrer Mutter zurück nach Frankfurt, die am Montag angereist war. Sie wurde am Montag 15.08.2016 am Ellenbogen operiert. Bereits unmittelbar nach dem Attentat musste sie sich einer ersten Operation unterziehen. Die junge Frau wird noch eine gezielte Physiotherapie in Anspruch nehmen müssen. Aber sie hat schon so viel geschafft, so das dies eine ihrer leichteren Übungen sein wird. Im Oktober beginnt sie ein Studium in Stuttgart und wird hoffentlich bald den Schock dieser schrecklichen Nacht überwunden haben.

Zwei weitere Damen, unsere beiden Patienten aus Mannheim traten bereits die Heimreise am Dienstag mit der Lufthansa nach Frankfurt an.

Als ich am letzten Sonntag einen Aufruf zur Hilfe per Mail an meine deutschsparchigen Patienten hier in Hua Hin und Umgebung startete, wusste ich nicht, was ich damit lostreten würde.

Ich bin immer noch überwaeltigt von all der Hilfsbereitschaft, die ich und vor allen Dingen die Opfer erleben und erfahren konnten. Das hat mich tief beeindruckt.

Wir hadern häufig mit dem politischen Konstrukt „Europa“. Das was hier und jetzt jedoch gezeigt wurde, war getragen von Herzlichkeit, Anteilnahme, Solidarität und echtem Mitgefühl. Zahlreiche Anrufe von hilfsbereiten Mitmenschen erreichten mich und die Patienten wurden in Scharen besucht. Der Mutter wurde es sogar ermöglicht, im gleichen Flieger ihre Tochter zurück nach Deutschland zu fliegen.

Auch die Politik in Form von Hilfestellungen  durch die Botschaften funktionierte einwandfrei und ich hatte das Gefühl, dass da nicht irgendein anonymer Apparat funktionierte, sondern, dass es da auch „menschelte“. Ebenso besuchten zahlreiche politische Delegationen der Thailänder unsere Patienten und ich hatte nicht das Gefühl, dass es sich dabei nur um  medienwirksame Pflichtbesuche handelte.

Sicherlich ist den gemeinen und feigen Attentätern nicht bewusst, dass sie neben all dem Leid, was ihre Bombe anrichtete, gleichzeitig jedoch etwas in uns allen geweckt haben, was letztlich auf dieser Welt zählt:

Nächstenliebe und Zusammenhalt.

Für das, was ich da erfahren habe möchte ich ihnen allen ganz herzlich danken. All das hat mir gezeigt, dass wir hier in Hua Hin, wenn es darauf ankommt, ein intakte europäische Gemeinschaft haben, auf die wir alle zählen können. Das macht mich ein wenig stolz und genau so habe ich dies auch an Herrn Dr. Gebauer dem stellvertretenden deutschen Botschafter gesagt.

Nochmals meinen herzlichen Dank für ihr Tun und Wirken und

herzliche Grüsse aus dem San Paulo Hospital

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